DIE BESTE PFLEGE
Eine alte Binsenweisheit lautet: Die regelmäßige Reinigung und Behandlung mit geeigneten Pflegemitteln tragen wesentlich zur Verlängerung der Lebensdauer der Schuhe bei. Über die Jahre gewinnt das Leder dadurch eine besondere Patina und bleibt durch die richtige Pflege geschmeidig, weich und anschmiegsam.
Gut geputzte Schuhe gehören zu einem gepflegten Auftreten einfach dazu und sind Ausdruck der Selbstachtung und Wertschätzung.
13 TIPPS FÜR EIN LANGES SCHUHLEBEN
TIPP 1 - SCHUHPFLEGE BEGINNT BEIM KAUF
Man sollte seine Schuhe sorgfältig auswählen, sich für die Anprobe ausreichend Zeit nehmen und sich dabei gut beraten lassen. Unter schlechter Passform leiden nicht nur die Füße sondern auch die Schuhe. Sowohl bei zu engen als auch bei zu weiten Schuhen kann das Leder durch Dehnung und Faltenbildung übermäßig beansprucht werden.
TIPP 2 - DAS GEEIGNETE OBERLEDER
Das Oberleder soll entsprechend der beabsichtigten Verwendung der Schuhe gewählt werden.
Feines Boxcalf, sportliches Velours, robustes Juchtenleder, elegantes Cordovan, durables Scotch Grain - dies sind nur ein paar Beispiele an Lederarten aus denen Ludwig Reiter Schuhe gefertigt werden können.
Welches das geeignete Oberleder für den von Ihnen gewünschten Zweck ist, erfahren Sie durch eine individuelle Beratung in unseren Filialen.
TIPP 3- DIE RICHTIGE SOHLE
Auch die Sohle wählt man gemäß den Anforderungen an den Schuh.
Ledersohlen sind atmungsaktiv und scheuern nicht, sind aber rutschig und niemals ganz wasserdicht.
Gummisohlen sind wasserdicht und je nach Profil rutschfest, können aber Abrieb hinterlassen und sind nicht atmungsaktiv, wodurch es zu stärkerem Schwitzen und dadurch zu schnellerem Verschleiß der Schuhe kommen kann.
Eine Kombination aus Gummi- und Ledersohle, die “All- Wetter-Sohle”, hat die Attribute einer Ledersohle, ist rutschfest und erträgt auch etwas Nässe.
TIPP 4 - sorgfältiges ein- und aussteigen
Beim Anziehen der Schuhe bindet man die Schuhbänder oder öffnet die Schnallen möglichst weit und verwendet einen Schuhlöffel. So vermeidet man Beschädigungen an Hinterkappe und Fersenfutter.
Beim Ausziehen achtet man darauf, nicht auf die Hinterkappe zu treten. Ein sogenannter Stiefelknecht kann helfen, die Schuhe besonders schonend auszuziehen.
TIPP 5 - DAS INDIVIDUELLE FUSSBETT
Füße und Schuhe müssen sich aneinander gewöhnen. Gutes Leder ist anpassungsfähig und die unter der Lederbrandsohle eingebaute Korkschicht eines rahmengenähten Schuhs formt mit der Zeit ein individuelles Fußbett.
Rahmengenähte Schuhe können anfangs hart sein, sie entwickeln ihren Komfort erst mit der Zeit. Daher trägt man neue Schuhe am besten schrittweise ein: Zunächst nur eine Stunde am Tag, dann zwei, dann einen halben Tag etc.
TIPP 6 - RAFFINIERTE LEDERSOHLEN
Ledersohlen sind dank ihrer Eleganz und Leichtigkeit sehr beliebte Sohlen für rahmengenähte Schuhe. Laufsohlen aus Leder sind bei Ludwig Reiter Schuhen immer aus vegetabil, also pflanzlich gegerbtem Rindsleder.
Um sie lange zu erhalten, wird empfohlen Schuhe mit neuen Ledersohlen zunächst nur an trockenen Tagen zu tragen, um ein Aufquellen des Leders durch Nässe und damit eine vorzeitige Beschädigung zu verhindern. Bei vegetabil gegerbten Ledersohlen verhärtet sich die Außenschicht mit der Zeit durch Druck und Feuchtigkeit und entwickelt dann, richtig eingetragen, einen natürlichen Schutz gegen Abrieb und Nässe.
TIPP 7 - lüften lassen
Das Innenfutter bei Schuhen von Ludwig Reiter ist fast ausschließlich aus Leder oder Lammfell und bietet den Füßen eine besonders hohe Atmungsfähigkeit. Dennoch kann Fußschweiß sehr aggressiv sein und das Leder „entgerben“, wodurch es zu Rissen und Brüchen kommt.
Wir empfehlen, niemals dieselben Schuhe an zwei aufeinander folgenden Tagen zu tragen, denn auch Schuhe müssen gelüftet werden. Wenn möglich sollten die Schuhe sogar im Laufe eines Tages gewechselt werden. Im Idealfall ruhen die Schuhe doppelt so lange, wie sie getragen wurden, um vollständiges Auslüften zu ermöglichen.
TIPP 8 - RUHEN UND STRECKEN
Wenn die Schuhe nicht getragen werden, sollten sie immer an einem trockenen, luftigen Platz aufbewahrt werden. Außerdem sollte man Strecker aus unlackiertem, saugfähigem Holz verwenden, damit die Schuhe ihre Form bewahren. Die Strecker sollen vor allem das Aufbiegen der Sohle verhindern. Sie müssen den Schuh nicht vollständig ausfüllen. Keinesfalls darf der Strecker den Schuh überdehnen.
TIPP 9 - RICHTIGES TROCKENLEGEN
Sind die Schuhe richtig durchnässt oder verschwitzt, muss man sie gut auslüften lassen, bevor man die Strecker hineingibt. Das Trocknen kann man beschleunigen, indem man die Schuhe mit Zeitungspapier ausstopft, denn es saugt die Feuchtigkeit besonders behutsam auf. Niemals darf man Schuhe zu nahe an einer Heizung trocknen, da dadurch das Leder austrocknet und brüchig wird.
TIPP 10 - SOHLEN UND RAHMEN
Auch Sohlen und Rahmen bedürfen Aufmerksamkeit. Um sie vor dem Austrocknen und vor Sprödigkeit zu bewahren, ihre Biegsamkeit und Witterungsbeständigkeit zu erhalten, sollten Ledersohlen, Rahmen und Rahmennähte einmal in der Sommersaison und zweimal in der Wintersaison mit Lederfett behandelt werden. Achtung: Frisch eingefettete Sohlen können Spuren am Boden hinterlassen.
TIPP 11 - SEIFE VS. SCHMUTZ UND SALZ
Nicht entfernter Schmutz und Salz können das Leder dauerhaft beschädigen.
Verschmutzte oder durch Schuhpasta verkrustete Schuhe reinigt man mit einer Kotbürste, bei starker Verschmutzung mit Wasser und Sattelseife.
Sattelseife wird mit etwas Wasser aufgeschäumt und dann auf dem Oberleder aufgetragen. Anschließend wird der Schaum mit einem Tuch wieder abgewischt.
TIPP 12 - DIE PATINA
Empfindlichkeit gegen mechanische Beschädigungen von außen ist bei eleganten Lederschuhen kein Materialmangel, im Gegenteil, es ist Zeichen der natürlichen Beschaffenheit des Leders. Kleine Schäden kann man zumeist mit Schuhpasta kaschieren. Im Übrigen darf man sich über Gebrauchsspuren an lange getragenen Schuhen nicht grämen, solange diese stets ordentlich geputzt sind. Woher käme denn sonst die vielgerühmte Patina alter Lederschuhe?
TIPP 13 - SCHUHREPARATUR
Bei ordentlicher Pflege kann ein rahmengenähter Schuh viele Jahre lang getragen werden. Allerdings sind Sohlen und Absätze Verschleißteile, die je nach Beanspruchung alle paar Jahre erneuert werden müssen.
Einer von vielen Vorteilen des rahmengenähten Schuhs ist, dass er wieder in seine Einzelteile zerlegt werden kann. Dies macht Reparaturen leichter als bei gewöhnlichen Schuhen. Vor allem die „modular“ aufgebaute Sohle und der Absatz lassen sich gut erneuern. Der Schuh ist dann wieder fast wie neu.
Bei rahmengenähten Schuhen kann ein Fachmann die Sohle vom Rahmen trennen und eine neue Sohle aufnähen, sodass die Schuhe nachher wieder fast wie neu sind und auch wieder etwas fester sitzen. Achtung: Neu besohlte Schuhe müssen daher auch neu eingetragen werden!
Unsachgemäße Reparaturen sollten vermieden werden, da diese gerade bei einer rahmengenähten Konstruktion die gesamte Funktionsweise des Schuhs erheblich beeinträchtigen können. Außerdem: Wenn bei der Reparatur nicht das richtige Material und die Original-Leisten verwendet werden, kann sich die Passform des Schuhs so stark verändern, dass in Folge mit verstärkter Falten- und Rissbildung im Leder zu rechnen ist.
Rahmengenähte Ludwig Reiter Schuhe können Sie in den Ludwig Reiter Filialen abgeben und reparieren lassen.